“Ich glaube an das Potenzial der Bodenseeregion als internationaler Hotspot für Startups.”

“Ich glaube an das Potenzial der Bodenseeregion als internationaler Hotspot für Startups.”

Miriam Schuster ist seit August dieses Jahres als CMO bei der Startup Lounge Bodensee tätig. Die Organisation bietet regelmässig Events für Startups an verschiedenen Orten in der Bodenseeregion. Wir haben sie zur Startup-Szene-Bodensee und ihre Vorhaben befragt. 
 

Miriam Schuster, du bist erst seit diesem Sommer bei der Startup Lounge dabei, wie bist du dazu gekommen?

Miriam Schuster (MS): Nach meinem Studium der Medienwissenschaften habe ich einige Jahre im Internationalen Regionenmarketing gearbeitet und mich intensiv mit dem Wirtschaftsstandort Bodensee auseinandergesetzt. In dieser Zeit habe ich unter anderem Business Angels betreut und vernetzt. Bei den Business Angels Switzerland habe ich wertvolle Erfahrungen sammeln können. Mein Wechsel zum Startup Netzwerk Bodensee war motiviert, die Gründerszene in Vollzeit zu stärken.

Welche Pläne hast du mit der Startup Lounge als neue CMO?

MS: Ich glaube an das Potenzial der Bodenseeregion als internationaler Hotspot für Startups. Die Voraussetzungen für ein innovatives Gründer-Ökosystem sind gegeben. Mit meinem Einstieg beim Startup Netzwerk Bodensee und der Organisation der Startup-Lounge möchte ich diese Entwicklung aktiv vorantreiben und Startups mit den Kontakten und Ressourcen versorgen, die notwendig sind, um die Umsetzung innovativer Ideen und Visionen zu beschleunigen.

Bei deiner Tätigkeit bei der Wirtschaftsförderung und den Business Angels Switzerland warst du schon zuvor im Austausch mit vielen Startups. An was fehlt es in der Region besonders?

MS: Der Region fehlt es im Moment vor allem an drei Dingen.

Erstens, an einem ausreichenden räumlichen Angebot, das vor allem den erhöhten Flächenbedarf wachsender Startups deckt. Gleichzeitig mangelt es an qualitativ hochwertigen Unterstützungsangeboten: Unterstützer gib es viele. Die Frage ist, welches Angebot das Richtige für die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Startups ist.

Zweitens, der uneingeschränkte Wissenstransfer im Hinblick auf eine wachsende und innovative Startup-Kultur und die Entwicklung einer gemeinsamen strategischen Ausrichtung mit einem klaren Profil nach innen und aussen. Dieses Profil der Bodenseeregion als Hotspot für Startups versuchen wir mit dem Startup Netzwerk Bodensee als erste Anlaufstelle zu schärfen. Über 70 Partner, Unternehmen und Multiplikatoren unterstützen uns dabei aktiv.

Drittens, es fehlt an Corporates und Unternehmern als Mentoren und Investoren für Startups. Diese werden benötigt, um den Zugang zu Knowhow und Kapital aus vier Ländern zu gewährleisten.

Diese drei Punkte, haben wir zusammen mit Vertretern aus allen vier Ländern beim Wirtschaftskonzil 2018 in Konstanz erörtert. Nun gilt es, daran zu arbeiten und das Potenzial aus vier Ländern für Startups zugänglich zu machen und zu nutzen.

Da habt ihr ja so einiges vor. Derzeit organisiert ihr bereits regelmässige Events, die sehr beliebt sind bei Startups. Welche Art von Startups sind an euren Events dabei?

MS: Die Startups sind in unterschiedlichen Branchen tätig und befinden sich in unterschiedlichen Gründungs- und Wachstumsphasen. Deshalb haben sie auch ganz unterschiedliche Belange, weshalb sie die Startup-Lounge besuchen. Manche sind auf der Suche nach Finanzierung, andere sind auf der Suche nach KnowHow, Pilotkunden oder Mitarbeitern.

Wer einen Überblick über die Startups der Region erhalten will, kann einen Blick auf unser Online-Portal werfen. Derzeit sind 60 High-Potential-Startups rund um den Bodensee Mitglied in unserem Netzwerk und auf dem Portal gelistet.

Was gefällt den Startups an den Events besonders?

MS: Die Teilnehmer der Startup-Lounge schätzen das offene und einfache Netzwerkformat sowie die interessanten Impulse regionaler und überregionaler Grössen. Das Netzwerken steht dabei immer im Fokus. Unterstützt wird der Netzwerkgedanke durch sorgfältig ausgewählte Partner und Experten, die vor Ort bei Fachfragen zur Verfügung stehen.

Von wo kommen die Startups, die an euren Events teilnehmen?

MS: Die Startups kommen aus der gesamten Bodenseeregion, d.h. aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Unter den Teilnehmern sind allerdings nicht nur Startups, sondern auch Gründungsinteressierte, Gründer in Vorbereitung, innovative Talente und Studenten, die den Einstieg in die Startup-Szene suchen. Ebenso begrüssen wir Corporates und KMU, die eine Kooperation zu Startups anstreben sowie private und öffentliche Unterstützer.

Die Startup-Lounge ist eine erste Plattform zum gegenseitigen Austausch. Es geht darum mit potenziellen Kunden, Partnern, Sponsoren, Mentoren, Investoren, Co-Foundern & Mitarbeitern sowie Multiplikatoren in Kontakt zu treten und so den Zugang zu wichtigen Ressourcen zu erhalten.  An einem Event begrüssen wir in der Regel 80-130 Akteure der Gründerszene, über ein Drittel der Teilnehmer nimmt dabei einen Anfahrtsweg von über einer Stunde auf sich, um bei dem Event dabei zu sein.

Wir danken Miriam Schuster für das spannende Interview. 

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