Innovationsschmiede Arbeitsplatz – Warum sich Co-Working für dich lohnt

Innovationsschmiede Arbeitsplatz – Warum sich Coworking für dich lohnt

 

Ungefähr 8 Jahre unseres Lebens verbringen wir am Arbeitsplatz… Unternehmensgründer vermutlich doppelt so viel. Man sagt ihnen ja nach, dass sie 80 Stunden in der Woche selbstständig arbeiten, um einer 40-Stunden-Woche im Angestellten-Dasein zu entkommen. Versteh‘ einer diese Entrepreneure.

 

Aber gerade weil sie so viel Zeit, Leidenschaft und Schweiss in ihr Startup und dessen Gründung stecken, ist es umso wichtiger, dass sie dies in einer geeigneten Umgebung tun. Jeder Mensch hat vermutlich seine ganz eigene Auffassung vom „perfekten Arbeitsplatz“, wobei sich diese Auffassung auch je nach Arbeitsinhalt und Aufgabe ändern kann. Das Fraunhofer Institut forscht im Office21 zur Zukunft der Arbeit und befördert viele spannende Erkenntnisse zu Tage. Wir haben einige Infos zusammengetragen.

 

Bei vielen stellen sich die Nackenhaare auf, wenn sie „Grossraumbüro“ hören und sofort an endlose Reihen von Tischen und an dieses gewisse Etwas von Massentierhaltung denken. Doch zum Glück gibt es ja heute die sexy Upgrade-Variante „Coworking Space“. Da fällt das Hühnerstall-Feeling schnell weg und weicht dieser modernen Atmosphäre, die man bisher nur aus glänzenden Innenarchitektur-Magazinen und gemütlichen Kaffeehäusern kannte.

Man könnte meinen, dass doch bestimmt mal wieder die Amis hinter diesem Raum-Konzept stecken, jedoch ist die Idee der Coworking Spaces in Berlin oder Wien entstanden (das erklärt dann wohl auch die Assoziation zu den Kaffeehäusern).

 

Sharing Economy Modell Co-Working-Space

Vor allem Wissensarbeiter, Freelancer und Unternehmer, die ihr Startup neu gründen arbeiten sehr gerne in einer Umgebung, in der sie kreativ sein können, ohne sich um Dinge wie Internet, Reinigung, Miete und sonstige Nebenkosten Gedanken machen zu müssen. Warum teures Geld für einen Drucker bezahlen, der dauernd Papierstau verursacht, und den man dank digitalen Paperless-Lösungen eh nur selten braucht? War früher eigener Besitz noch ein Statussymbol, so steigt heute das Bedürfnis und der Wunsch nach Sharing Economy Modellen immer mehr an.

Was macht Coworking denn so attraktiv und cool? Und was nützt es mir, ausser mich davor zu bewahren, dass mir im Home-Office die Decke auf den Kopf fallen würde?

 

Routineaufgaben werden automatisiert

Bereits heute – und in Zukunft immer mehr – werden wiederkehrende Routineaufgaben immer stärker von lernenden Algorithmen automatisiert. Musste man sich früher am Schreibtisch noch häufig mit wiederkehrenden Aufgaben herumschlagen, so werden in einer vuca (volatilen, unsicheren, komplexen und ambiguen) Arbeitswelt soziale Kompetenzen, Kreativität und Intuition zu den wichtigsten Assets.

 

Autonomie motiviert

Sowohl Konzernangestellten als auch Entrepreneuren sind Freiheit, Unabhängigkeit, Agilität und Flexibilität bei Arbeitszeit, -ort und -inhalt extrem wichtig. Um Motivation, Zufriedenheit und Wohlbefinden bei Wissensarbeiter zu steigern ist Autonomie ein ausschlaggebender Faktor. Wissensarbeiter mit hoher Autonomie sind bewiesenermaßen motivierter bei der Arbeit als ihre Kollegen, welche weniger Entscheidungsfreiheit geniessen. Schon die Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Arten von Arbeitsplätzen gibt ein Gefühl von Freiheit innerhalb des Working Space.

 

Kreativität findet nicht nur im Kopf statt, sondern auch drum herum 

 

Diese Wahlmöglichkeiten bieten Abwechslung. Die Gestaltung der physischen Umgebung beeinflusst Kommunikation, individuelle Konzentrationsfähigkeit, kreative Prozesse und die Möglichkeit zur Regeneration nach herausfordernder Belastung.

Schon wenn man ein Zehntel seiner Arbeitszeit an unterschiedlichen Orten verbringt, entwickelt man bei der Arbeit mehr Ideen. 

Wer kennt nicht den hilfreichen Effekt eines „Tapetenwechsels“, wenn man mal wieder einer Denkblockade entkommen möchte. 

Ein guter Arbeitsplatz muss vielfältig gestaltet sein

Doch reicht es nicht einfach, mal vom einen ins andere Büro zu gehen. Hier im schönen Liechtenstein kann man seine Mittagspause zwar mit einem Bergspaziergang verbringen und so aus seinen vier Bürowänden kommen. Danach kommt man wieder am gleichen Ort an, an dem man schon den Vormittag gesessen hat. Gerade deswegen sind Coworking Spaces ohne feste Platzeinteilung so beliebt. Verschiedene Räumlichkeiten für konzentrierte Einzelarbeit, Teammeetings oder auch Telefonate können ganz nach Bedarf genutzt werden, ohne zusätzliche Kosten aufzuwenden oder ungenutzte Ressourcen verschwenden zu müssen. Rückzugsorte, Ruhezonen und Platz, um gemeinsam neue Ideen zu spinnen – für jede Situation sollte gesorgt sein. 

Natürliche Materialien wie Holz und Pflanzen am Arbeitsplatz bieten Ruhepunkte für die Augen und helfen Stress abzubauen. Nach einer Studie des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation beeinflussen Beleuchtung, Geräuschpegel und Raumhöhe die kreativen Prozesse.

Leichte Hintergrundgeräusche können das abstrakte Denken erhöhen und die Kreativität steigern. Ich zum Beispiel höre gerne ein bestimmtes Lied in Dauerschleife, um in einen kreativen Flow-Zustand zu kommen. Je nach Arbeitsaufgabe kann das mal klassische Musik oder auch futuristischer Deep House sein – Hauptsache, es hilft mir dabei, den nötigen Fokus zu finden. 

 

Auch die Höhe, die Temperatur und sogar der Duft eines Raumes beeinflussen unsere Kreativität und Konzentration. So ist man in einem hohen Raum zwischen 26° C und 27° C mit Zimt-Vanille-Duft kreativer und kann sich bei normal hohen oder niedrigen Decken mit einem Hauch Zitrone in der Luft besser konzentrieren. Und ist der Kaffee zu schwach, so hilft es, an Pfefferminz zu schnuppern, um gegen die Mittagsmüdigkeit anzukommen. Und anstatt den ganzen Tag mit krummen Rücken zu sitzen, gibt es ergonomisch anpassbare Stühle und höhenverstellbare Tische.

 

Community & Collaboration: Gemeinsam arbeitet es sich leichter

Doch nicht nur den Raum, auch seine Mitmenschen sollte man bekanntlich „gut riechen“ können. Egal wie schön der Arbeitsplatz gestaltet ist, zum „Co“-working-Space wird er erst durch die Anwesenheit der Anderen. Die Community – egal ob die Person am Platz nebenan nun zur gleichen Firma gehört wie man selbst oder nicht – ist unabdingbar für den Support bei der Arbeit und das psychologische Wohlbefinden. Soziale Aspekte wie zwischenmenschliche Kontakte gehören zu den wichtigsten Entscheidungskriterien für Coworking-Modelle, wie der Technopark Liechtenstein sie bietet. In der Schweiz ist es für ein Drittel wichtig, die Kolleginnen und Kollegen schon nach einem Tag Home-Office wieder zu sehen. Weitere 45 Prozent brauchen nach zwei bis drei Tagen spätestens wieder persönlichen Austausch.

Natürlich kann man dank Handy und Laptop vom Zug aus arbeiten und dank Videocall das Meeting mit den Kollegen auch in Jogginghose auf dem heimischen Sofa abhalten. Aber schafft nicht gerade die Anwesenheit von Gleichgesinnten in der Umgebung eine Athmosphäre der Produktivität, die einem besonders hilft, seine intrinsische Motivation wach zu kitzeln und sich in den Arbeits-Flow zu versetzen?  

Die Face-to-Face Kommunikation ist Treiber für Kreativität, in der Kaffeeküche entstehen die besten Ideen und der Coworking Space ist nicht nur Arbeitsplatz sondern Innovationsschmiede.

Autor: Tanja Steck

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