Reachbird: ein Liechtensteiner Startup mit weltweiten Influencern

Henning von Vogelsang sprach mit Philipp Martin, Co-Founder von Reachbird.

Hallo Philipp, danke, dass Du Dir für dieses Interview Zeit genommen hast.

Reachbird, was steckt hinter diesem Namen? Was macht Ihr?

Reachbird ist eine Softwarelösung für Agenturen und Unternehmen, die eine besondere Form von Online-Marketing nützt, indem sie Brands mit Influencern zusammenbringt. Influencer-Marketing ist eine immer populärere Lösung im Marketing. Unsere Lösung hilft Marketingleuten bei einer reibungslosen und professionellen Abwicklung von Kampagnen mit Influencern.

Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?

Wir haben auf der Universität Liechtenstein studiert und sind im Zuge eines Projektes im selben Kontext auf diese Idee gestossen. Wir haben den Markt erkannt und aus der Universität heraus das Unternehmen gegründet.

Team Reachbird

War es schwer, Co-Founder zu finden? Oder hattet Ihr Euch von Anfang an gefunden?

Drei von uns haben den selben Kurs besucht und gemeinsam studiert. Zusätzlich haben wir im Universitätsnetzwerk unseren CTO gefunden. Durch die kleine Uni lernt man sich schnell kennen und so hatten wir keine Schwierigkeiten, schnell unser Team zusammenzustellen.

Woher wusstet Ihr, ob es für Eure Idee tatsächlich einen Markt gibt?

Wir haben den Markt in den USA gesehen. Dort sind sie immer etwas früher dran. Der Markt ist schon etwas weiter entwickelt. Es gibt bereits Plattformen dort, die Influencer und Marken zusammenbringen. In Europa war dieses Feld noch weitgehend unterentwickelt. Unser Research hat gezeigt, dass hier ein grosses Potenzial besteht. Wir haben mit Instagram begonnen, hatten aber von Anfang an vor, den ganzen Social Media-Bereich abzudecken.

Gibt es in Europa direkte Konkurrenten?

Es gibt inzwischen immer mehr Konkurrenz in diesem Feld. Viele versprechen sich etwas aus diesem Thema und bei Unternehmen gibt es eine steigende Nachfrage. Unsere Lösung setzt sich von der Technologie her ab. Da sind wir führend, und das punktet bei Kunden.

Ihr seid bereits Teil einer grösseren Firma. Wie ist es dazu gekommen, wie habt Ihr Funding erhalten?

Da möchte ich den Standort Liechtenstein hervorheben: die kleine Grösse des Landes führt zu einem engen, sehr guten Netzwerk an Investoren und möglichen Supportern, auch in der Industrie. Unternehmer aus der Region um Liechtenstein treffen sich beispielsweise am Liechtensteiner Investitionstag, der jetzt wieder stattfindet. Es gibt eine relativ grosse Investoren-Szene, die man über kurze Wege ansprechen kann. Wer Kontakt zu einer Person hat, hat schnell Kontakt zum ganzen Netzwerk. Das ist ein Vorteil des Standorts Liechtenstein.

Seid Ihr den klassischen Weg von Angel-Funding und dann A, B, C-Rounds gegangen, oder habt Ihr Euch gleich kaufen lassen?

In Liechtenstein und Umgebung gibt es viele Angel-Investoren. Es gibt aber auch Unternehmen, Corporates, die in Startups ein Potenzial sehen in das sie investieren wollen.

Gab es insgesamt Hürden, Blockaden, die für Euch schwer zu überwinden waren?

Der Marktzugang ist generell nicht leicht. Als Startup trifft man auf einen Markt, der bereits Geschäfte mit grossen Playern macht. Zum anderen hat man mit Liechtenstein einen kleinen Binnenmarkt, allerdings lässt sich der überwinden. Bürokratie kann im Wege stehen, besonders zu Beginn.

Ihr seid heute in München, wart vorher in Dornbirn und davor in Liechtenstein?

Die Firma wurde in Liechtenstein gegründet und hat hier nach wie vor hier den Firmensitz. Wir operieren von München aus, aber wir sind immer wieder auch in Liechtenstein. Wir sehen uns auch durchaus als Liechtensteiner Unternehmen.

Was macht aus Deiner Sicht einen Standort wie Liechtenstein für Startups ideal?

Der Zugang zu Investoren, der Zugang zu Corporates, hauptsächlich.

Welchen Rat würdest Du einem jungen Startup-Gründer mit auf den Weg geben?

Am Ende zählt nicht die Idee. Die kann gut sein, aber man muss daran arbeiten und die Umsetzung ist viel wichtiger. Man kann viel erreichen, wenn man hartnäckig daran arbeitet. Ich bin kein Entrepreneur der viele Exits hinter sich hat. Man sollte viel probieren und sich auf seine Arbeit verlassen.

Für mehr Fragen reicht leider die Zeit und die Länge des Artikels nicht. Ich danke Dir vielmals für diese Auskünfte. Weiterhin viel Erfolg!

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