Startup Spotlight Liechtenstein: Spectraal – Sicherheitslösungen für die Industrie 4.0

Startup Spotlight Liechtenstein – Spectraal -Sicherheitslösungen für die Industrie 4.0

Eines der spannenden Startups im Technopark Liechtenstein ist Spectraal, das für die Sicherheit in der Informationstechnik des Industrial IoT sorgt.  Wir haben uns mit Co-Founder Markus S.-F. über die Gründung in Liechtenstein unterhalten.

Welches Problem löst Spectraal?

Das Thema Sicherheit in der Informationstechnik ist in aller Munde, jedoch fehlen insbesondere im industriellen Bereich einfache Lösungen um sichere Anbindungen in Sinne der Industrie 4.0 (Industrial IoT – IIoT) vornehmen zu können. Sicherheit muß massentauglich werden und ist keine Geheimwissenschaft, aber Experten sind für Unternehmen kaum zu finden.

Konkret geht es um (hochsichere) Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen zwischen Sensoren, Maschinen, Anlagen und Cloudsystemen oder Backends, angebunden per Mobilfunk oder per LAN. Wir liefern einfach adaptierbare Plattformen (Software und Hardware) um dies zu ermöglichen und die Endpunkte auch langfristig sicher zu halten.

Denn Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess.

Wer sind eure Kunden?

Die Industrie und der Mittelstand aber auch Privatpersonen und staatliche Institutionen. Derzeit sind wir zudem in der Luftfahrt aktiv.

Was bietet ihr euren Kunden, das sie nur bei euch finden können?

Wir bieten ein breites Portfolio mit hochsicheren Lösungen zur Anbindung über LAN, 4G, 5G und verbauen in allen Produkten TPM-Module zum sicheren Aufbewahren von Schlüsseln. Zudem trennen wir strikt Nutzdaten der Kunden vom Gerätemanagement.

Wir fokussieren uns auf schlanke, ressourcenschonende Embedded-Systeme. Unsere Software auf den Geräten wird gegenüber Kunden vollständig offengelegt (Code Review). Zudem sind wir cloud-agnostisch, also nicht auf einen Anbieter beschränkt.

Diese Kombination ist absolut einzigartig, denn nur Transparenz und Unabhängigkeit schafft Vertrauen in Sicherheit.

Wie kamst du zur Startup-Gründung? 

Ich selbst bin seit über 25 Jahren in der Telekommunikationstechnik und IT tätig und war lange in der Industrie in unterschiedlichen Managementpositionen. In den 80ern haben wir die ersten Apple-Rechner in Deutschland vertrieben und dann später auch einen der ersten Internet-Provider in München mitbegründet. Das Marktumfeld ist mir nicht neu, die Technik ebenso nicht.

Mein Hintergrund ist technisch und betriebswirtschaftlich und technische Produkte sind meine Leidenschaft.  Ich hatte die Gelegenheit bisher über 120 Produkte zu realisieren, die millionenfach verkauft wurden. Telekommunikation, Medizintechnik, Investitionsgüter und darunter auch einige im Bereich Verschlüsselung, Datensicherheit und IoT.
Mein Partner ist unser Softwareexperte und Entwicklungsleiter mit einem langjährigen industriellen Background. Er ist der Kopf der Entwicklung und ein renommierter Experte im Bereich Verschlüsselung und Softwareentwicklung. Seine Produkte finden sich, gut versteckt, in unzähligen Industrieanlagen auf der ganzen Welt.

Sieht man sich an wie hilflos im Bereich der Absicherung von Industrieanlagen gehandelt wird, kommt man nicht umhin hier ein Potential zu erkennen.

Warum die Gründung in Liechtenstein?

Liechtenstein ist nicht nur ein besonders schöner Ort, sondern zeichnet sich durch Qualitäten aus, die man sonst nur schwer findet: Verlässlichkeit, Vertraulichkeit, kurze Wege, wenig Bürokratie, Stabilität, Unabhängigkeit, Rechtssicherheit und Persönlichkeit. Und auch unsere Partner sind im näheren Umfeld. Liechtenstein ist ein idealer Ort – nicht nur, wenn es um das Thema Datensicherheit geht.

Welche Rolle spielte der Technopark für die Gründung des Startups in weiterer Folge?

Der Technopark ist ist ein großartiges Modell um die Qualitäten Liechtensteins auch für den technologischen Bereich nutzbar zu machen. Herr Oehri hat mit seinem langjährigen technischen und betriebswirtschaftlichen Hintergrund diese Möglichkeiten erkannt.

Mit welchen Herausforderungen saht ihr euch während der Gründung konfrontiert?

Die Herausforderungen sind bei Neugründungen wohl immer ähnlich. Finanzierung, Menschen, Partnerschaften und Durchhaltevermögen um Lösungen für Kunden zu entwicklen und um einen Markt zu erreichen, der zwar offensichtlich ist, jedoch durch grossen persönlichen Einsatz bearbeitet werden muss.

Gedankenspiel: Wenn du die Möglichkeit hättest deinem “alten Ich” für die Startup-Gründung einen guten Rat mit auf den Weg zu geben, was würdest du dir sagen?

Es dauert länger als man denkt und manchmal liegt der Markt nicht da, wo man ihn im ersten Moment vermutet.

Auf der Spectraal-Website ist über Technologiepartnerschaften zu lesen – was beinhalten diese?

Technologiepartnerschaften sind bei uns als enge Zusammenarbeit  mit den genannten Unternehmen zu verstehen. Wir sind hier in stetem Austausch mit den Entwicklungsabteilungen und haben Zugriff auf neue Technologien, die sich aktuell entwickeln. So können wir schneller agieren und unsere Sicht auf das Thema Sicherheit mit einbringen.

u-blox in der Schweiz ist unser Partner für LTE und GPS  und mit aws (Amazon Web Services) haben wir einen Partnervertrag um unsere Geräte hochsicher zu machen und mit wenig Aufwand mit deren Cloud-Lösungen zu verbinden. Wir arbeiten auch mit der FH Salzburg, unter dem Rektorat von Herr Prof. Dr. Blechinger, an Lösungen für die Industrie 4.0.

Weiters können sich Studenten aus den Bereichen Informatik oder Technik gerne bei uns melden, wenn sie Interessen an der Thematik haben.

Was sind die nächsten Schritte für Spectraal

Der nächste Schritt ist ein neues extrem kleines 5G (NBIoT-Gateway), das wir in enger Kooperation mit aws entwicklen. Wir werden es in 8 Wochen vorstellen können

Wir sind auch offen für Partnerschaften mit der lokalen Industrie in Liechtenstein und der Schweiz und stellen uns gerne Investoren vor.

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